Jinshanling Great Wall Marathon 2018 – China

Die Chinesische Mauer ist beeindruckend, auf Bildern, im Fernsehen. Doch wenn man sie wirklich einmal in echt gesehen hat, dann ist sie einfach überwältigend – darauf zu laufen noch viel mehr. Die Anmeldung für den Lauf war nicht ganz einfach und die Startnummern Ausgabe in Beijing eher abenteuerlich, aber so ist es nun mal im Reich der Mitte. Am frühen morgen ging es dann mit Bussen raus aus der Stadt in Richtung Jinshanling. Dort Angekommen konnte man noch die ersten Sonnenstrahlen genießen bevor es los ging.

Der Weg führte über Asphalt, es folgten Treppen, Treppen und …Treppen – das ist wohl auch das Motto dieses Marathons (ich frage mich, ob sie mal jemand gezählt hat). So langsam konnte man die Mauer in der ferne erkennen, bis man dann wirklich vor ihr stand – beeindruckend. Durch eine kleine Tür ging es in einen der 67 steinernen Türme (die sich auf dem 10,5 Kilometer langen Abschnitt befinden) und schon war mitten drin, man konnte die Geschichte der Ming-Dynastie förmlich mit den Händen greifen. Es folgten unzählige Stufen. Manche so klein das man mit jedem Schritt Gefahr lief zu stolpert, andere so groß, dass man nur mit den Händen voran nach oben klettern konnte. Bejubelt wurde man hierfür von unzähligen Touristen die wohl auch nicht ganz nachvollziehen konnten, warum man sich das freiwillig antut.

Nach dem restaurierten Teil der Mauer ging es auf den den Abschnitt, der für Besucher eigentlich gesperrt ist. Denn dieser ist stark verfallen und gibt einen Eindruck, wie wohl der Großteil der Chinesischen Mauer aussieht. Nach einer kurzen Passage durch das Hinterland ging es die ganze Mauer zurück.

Der letzte Abschnitt führte entlang asphaltierter Straßen. Durch kleine Dörfer, wo gefühlt jeder Bewohner auf dem Beinen war um uns zu sehen. Die Letzen Meter waren unglaublich anstrengend, nicht zuletzt, weil jede einzelne Stufe in den Knochen steckte. Wie der Erst­plat­zier­te diese Strecke in 3 ½ Stunden laufen konnte ist mir bis heute ein Rätsel. Ich war zu mindestens danach klinisch tot – aber der Weg war das Ziel.

Ich hatte nach diesem Marathon ungelogen drei Tage lang Muskelkater und jede weitere Treppe in Beijjing war die reinste Qual. Aber es war wirklich ein tolles und einmaliges Erlebnis.